Vom Schatten zum Licht

Die Ursprünge des Hauses gehen auf das Jahr 1920 zurück, als Paul Dubois, ein gebürtiger Ardenner und Kutscher auf dem Château de Cazanove (Avize), mit dem Weintransport zu Pferd begann.

Um seine Pferde, das Herzstück seines Unternehmens, zu ernähren, kauft er seine ersten Felder und erhält bei der Transaktion einige Weinberge. Futtermittel waren in der Nachkriegszeit Mangelware und landwirtschaftliche Flächen wurden weitaus mehr geschätzt als Weinberge. Diesem ersten Kauf folgte sehr schnell der Umzug von Paul und seiner Frau auf eine kleine Farm, die zum Zentrum ihrer landwirtschaftlichen Aktivitäten werden sollte.

Entgegen allen Erwartungen gibt Paul schließlich seine Tätigkeit als Spediteur auf, um sich dem Weinanbau zu widmen. Er stellte daraufhin seine ersten Champagnercuvées in Fässern her und begann mit der Vermarktung unter der Marke Paul Dubois, bevor er 1940 an der Grande Foire de Paris teilnahm.

Als Paul 1962 starb, übernahm sein Sohn Jean den Familienbetrieb, unterstützt von seiner Frau Monique, Tochter einer Weinbauerfamilie in der dritten Generation. Dieser Generationswechsel fällt in die Zeit des Aufschwungs in der Champagne. Damals wehte ein moderner Wind durch die Region, die lange Zeit in den Hintergrund gedrängt worden war. Die Champagne startete durch und ihre Weine begannen, den Aufschwung zu bekommen, den wir heute von ihr gewohnt sind. Wie so viele andere Familien beschlossen auch Jean und Monique, ihre Tätigkeiten auf dem Bauernhof aufzugeben und sich ausschließlich dem Weinbau und ihrer Marke, dem Champagner Jean Dubois, zu widmen. Es folgten radikale Veränderungen für das Familienweingut: Der erste Traktor wurde angeschafft, bald darauf folgten ein moderner Weinkeller und eine Weinpresse. Sie werden ihr Leben dem Ausbau ihres Hauses und ihres Weinbergs in der Côte des Blancs widmen.

Die beiden Kinder, Gérard und Hervé, führten das Familienerbe fort.

Hervé, der jüngere Bruder, stürzte sich im Alter von 21 Jahren ebenfalls in das Abenteuer und brachte 1981 seine eigene Marke auf den Markt. Heute bewirtschaftet er eine Fläche von 6,5 Hektar Weinbergen. Er liebt es, mit Wein zu arbeiten und stellt eine Reihe von Champagnern mit den gleichen Eigenschaften her, Mineralität und große Frische.

Hervé und sein Bruder Gérard werden eng zusammenarbeiten, um den von Paul gegründeten Betrieb am Leben zu erhalten. Gérard vermarktet ebenfalls seine Marke und geht 2008 in den Ruhestand.

Eine von Generation zu Generation weitergegebene Leidenschaft, die mit der Ankunft von Hervés Töchtern Nina und Lola im Jahr 2012 fortgeführt wird.

Ein Winzer, der untrennbar mit seinem Terroir verbunden ist

Man muss die Champagne verstehen, um ein Haus zu verstehen. Die Auszeichnung Champagne erstreckt sich über 30 000 Hektar innerhalb von 320 verschiedenen Dörfern. Die Weinberge verdanken ihren Reichtum ihrer Zerstückelung, denn jedes Dorf bildet einen Cru, das Produkt eines bestimmten Bodens und Klimas. Je nach Qualität der Trauben werden die Dörfer, die zwischen 90% und 99% klassifiziert sind, als Premier Cru und die 17 Dörfer, die 100% klassifiziert sind, als Grand Cru bezeichnet. Südlich von Epernay befindet sich die Côte des Blancs, wo fünf Dörfer als Grand Cru klassifiziert sind, darunter Avize. Hier wird nur Chardonnay hergestellt, weshalb der Begriff "Blanc de Blancs" (Weißer von Weißen) verwendet wird.

Das Terroir von Avize umfasst fast 262 Hektar. Es ist ein kleines Terroir, aber von großer Qualität. Die Chardonnay begann in diesem Dorf zu investieren seit dem Aufkommen des Champagners vor allem wegen ihrer Fähigkeit, viel zu schäumen. Die gesamte Côte folgte, als sie erkannte, dass dieses Terroir wie geschaffen für diese Rebsorte war, so fein und elegant waren die Weine, die daraus gekeltert wurden. Der aus Kreideböden stammende Avize-Champagner erreicht Perfektion, Feinheit und eine außergewöhnliche Mineralität.

Der Champagner Hervé Dubois bewirtschaftet heute 6,5 Hektar Weinberge, davon 3,50 Hektar Chardonnay Grand Cru in der Côte des Blancs und 0,50 Hektar Chardonnay Premier Cru in der Montagne de Reims, die Weine von großer Eleganz mit viel Frische und Zartheit hervorbringen werden. 1,50 Hektar Pinot Meunier, der dem Wein Rundheit und Fruchtigkeit verleiht, sowie 1 Hektar Pinot Noir im Marne-Tal, der Kraft und Raffinesse verleiht und gleichzeitig das Gleichgewicht im Mund verstärkt.

In Avize sind die ältesten Rebstöcke des Hauses 70 Jahre alt und bringen Trauben von hoher Qualität hervor, die für bestimmte Jahrgänge bestimmt sind.

Bei Hervé Dubois sind es vier leidenschaftliche Menschen, die für die Qualität der Reben und des Weins sorgen. Die Familie betreibt einen überschaubaren Weinbau, indem sie den Einsatz von Hilfsmitteln einschränkt und die Böden bearbeitet.

Die Kunst der Weinbereitung nach Hervé Dubois

Im Laufe der Jahreszeiten erhalten die Weinstöcke die nötige Aufmerksamkeit, um Trauben von hoher Qualität zu produzieren. Das Haus führt alle Weinbauarbeiten bis zur Weinlese durch, die zwischen Mitte September und Anfang Oktober stattfindet. Das Keltern und die Weinbereitung erfolgen direkt auf dem Betrieb. Sie werden nach Rebsorte, Fraktion und Cru durchgeführt, um die parzellenbezogene Herkunft der Trauben zu respektieren.

Der Most (Traubensaft), der durch Pressen gewonnen wird, ruht 15 bis 24 Stunden in den Tanks zur Vorklärung. Der Most wird dann mit natürlicher Hefe versetzt, um die alkoholische Gärung einzuleiten, die 8 bis 10 Tage dauert; man erhält dann stille Weine.

Die Besonderheit des Champagners von Hervé Dubois besteht darin, dass bei der Weinbereitung auf die malolaktische Gärung (F-M-L) einiger Chardonnay-Tanks verzichtet wird. F-M-L ist eine natürliche Entsäuerung, die den Wein geschmeidiger macht. Die Familie achtet darauf, 50 % Apfelsäure zu behalten, um ein Gleichgewicht zwischen Frische und Struktur zu halten.

Die Eigenschaft der Apfelsäure ist es, die Frische der Frucht zu erhalten und während der Flaschenreifung ein gutes Gleichgewicht zu bewahren.